Eine seltene, aber beherrschbare Komplikation. 36 Revisionen belegen: die Keramik-Keramik Gleitpaarung ist eine tragfähige Option nach Keramikbruch.
Aufbauend auf den Erkenntnissen von Dr. Jonathan Barrow et al. zur Verwendung von Keramik-Polyethylen-Gleitpaarungen bei Revisionen, präsentiert Dr. Francesco Castagnini mit seinem Team am Rizzoli-Institut (Bologna) nun Langzeitdaten zur Keramik-Keramik-Gleitpaarung in der Revision.
Studienhintergrund
- Von 1.909 Revisionsoperationen am Rizzoli-Institut (2004-2019) entfielen 39 auf Keramikbrüche (rund 2 von 100 Revisionen).
- Ein Keramikbruch ist extrem selten: meist weniger als 10 Fälle pro 100.000 Primäreingriffe.
- Nach strenger Selektion (Ke-Ke-Revision, ≥2 Jahre Follow-up, vollständige Dokumentation) blieben 36 Patienten übrig, durchschnittliche Nachbeobachtung: 12,2 Jahre.
Revisionsstrategie und Gleitpaarung
- 83,3 % der Frakturen betrafen BIOLOX®forte (22 Inserts, 12 Köpfe), 16,7 % BIOLOX®delta (1 Kopf, 5 Inlays)
- Revisionsstrategie:
- 100 % Kopfrevision
- 91,7 % Inlay-Wechsel
- 50 % Pfannenrevision
- Alle Patienten erhielten eine Keramik-Keramik-Gleitpaarung mit systematischer Synovektomie.
- Verwendet wurden BIOLOX®delta-Köpfe (bzw. BIOLOX®forte, wenn erforderlich) und BIOLOX®OPTION oder BIOBALL®-Hülsen bei Konus-Schäden.
- 72,2 % der Fälle erhielten eine BIOLOX®delta-on-delta-Paarung
Klinische Ergebnisse
- 5-Jahres-Überleben: 96,6 %
- 10-Jahres-Überleben: 83,7 %
- Keine tribologischen Versagen oder Osteolyse
- Durchschnittlicher Harris Hip Score: 85,1
- 58,3 % der Patienten bewerteten das Ergebnis als ausgezeichnet
- Geräusche in 16,7% der Fälle, jedoch ohne klinische Relevanz
Fazit
Keramikbrüche sind extrem selten. Wenn sie doch auftreten, kann eine Revision mit Keramik-auf-Keramik-Gleitpaarung erfolgreich durchgeführt werden.
Castagnini et al. belegen: Wenn auf Komponentenwahl, Zustand des Schaftskonus und ausreichendes Debridement geachet wird, lassen sich mit einer Keramik-Keramik-Revision nach Keramikfraktur stabile Langzeitergebnisse erzielen.
Die Ergebnisse ergänzen die Erkenntnisse von Barrow zu Keramik-Polyethylen-Revision und zeigen: Beide Strategien sind tragfähige Optionen, wenn sie individuell auf das klinische Szenario abgestimmt werden.
Bitte beachten Sie die Zulassungssituation in Ihrem Land.
Referenz:
Di Carlo G, Gorgone M, Salinari M, Minerba A, Castagnini F, Traina F. Revision hip arthroplasty after fractured ceramic bearings using ceramic-on-ceramic surfaces: long-term clinical and radiological outcomes of 36 cases. J Arthroplasty. 2025:S0883-5403(25)00825-3. doi:10.1016/j.arth.2025.06.074.
Dieser Text wurde mit Unterstützung künstlicher Intelligenz erstellt.