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Keramik in der Hemiarthroplastik

Wie knorpelschonend ist Keramik?

Der Teilgelenkersatz zielt auf die Wiederherstellung der Gelenkbeweglichkeit und die Behandlung von milderen Arthrosen im Frühstadium von Knorpeldegenerationen oder -schäden ab. Bei solchen Eingriffen artikuliert das Implantat (Schulter, Knie, Hüfte) direkt gegen den nativen Knorpel. In einer kürzlich veröffentlichten in-vitro-Studie untersuchten Wimmer et al. (Rush University, Chicago (IL)) die Abriebeffekte von ZTA-Keramik-Femurköpfen (BIOLOX®delta) bzw. CoCrMo-Köpfen auf den lebenden Knorpel. Dabei wurde auch die Hydroxyprolin-Freisetzung als sensitiver Marker für den Knorpelverschleiß untersucht.

Ergebnisse: Nach 10 Tagen Testdauer zeigten beide Gruppen (jeweils 12 Femurköpfe) 80% Überlebensrate der Zellen. Der Aufbau mit den ZTA-Keramikköpfen auf dem Knorpel induzierte weniger Hydroxprolin und weniger Knorpelzell- und Gewebeschäden als der Aufbau mit den CoCrMo-Köpfen auf dem Knorpel, was den Schluss zulässt, dass BIOLOX®delta-Keramik-Femurköpfe trotz ähnlicher Rauigkeit knorpelkompatibler sind als CoCrMo-Köpfe.

Referenz: Wimmer MA, Pacione C, Yuh C, et al. Articulation of an alumina-zirconia composite ceramic against living cartilage - An in vitro wear test. J Mech Behav Biomed Mater. 2020;103:103531. doi:10.1016/j.jmbbm.2019.103531.

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